Ausprobiert: Clicks macht aus dem iPhone einen Blackberry
Wer erinnert sich noch an Blackberry, Nokia Communicator oder Palm? Smartphones aus einer Zeit, als man den Begriff Smartphone noch gar nicht kannte. Diese zeichneten sich durch eine physische Tastatur aus - mal unterhalb des Displays, mal als Slider konzipiert. Die einen Handynutzer schimpften über das Mäuseklavier, die anderen liebten die echten Tasten, sodass man mit dem Mobiltelefon Texte besser als auf dem Touchscreen verfassen konnte.
Mit Clicks wird aus dem iPhone ein Blackberry
Foto: teltarif.de
Mit dem iPhone kamen ab 2007 Fulltouch-Handys in Mode, bei denen die Hersteller auf echte Tasten nahezu vollständig verzichten. Sieht man von Nischen-Herstellern wie Unihertz ab, gibt es heute keine Anbieter von Tastatur-Handys mehr. Die Clicks Technology Ltd. hat sich vorgenommen, dieses Manko durch ein Zubehör für neuere iPhone-Modelle auszugleichen.
Auch deutsches Tastatur-Layout wird berücksichtigt
Vorgestellt wurde Clicks for iPhone schon auf der CES im Januar. Zum Mobile World Congress (MWC) nach Barcelona hat der Hersteller weitere Neuheiten mitgebracht. Zum einen sollen die Clicks-Varianten für erste iPhone-Modelle ab Ende März an Vorbesteller verschickt werden. Zum anderen werden die Produkte - anders als Unihertz-Smartphones - nicht nur mit QWERTY-Layout, sondern auch in einer QWERTZ-Variante für den deutschsprachigen Markt und in einer AZERTY-Version für französischsprachige Interessenten produziert.
Das Tastatur-Case kommt auch mit deutschem Layout auf den Markt
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Während Clicks in der QWERTY-Version für das iPhone 14 Pro, das iPhone 14 Pro Max, das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max hergestellt wird, kommen die Tastaturen mit dem Layout für den deutschen Sprachraum nur für die beiden aktuellen Pro-Modelle auf den Markt. Zudem müssen sich Interessenten noch bis zum Sommer gedulden. Früher sind die QWERTZ-Tastaturen nicht fertig. Mit Marktstart des iPhone 16 will Clicks seine Tastaturen dann parallel zur Verfügbarkeit der Mobiltelefone anbieten können.
Tasten werden im Dunklen beleuchtet
Die Tastaturen sind Teil einer Hülle, die das iPhone umschließt. Diese fühlt sich leicht gummiert, aber nicht unangenehm an. Sie sorgt dafür, dass man das Smartphone sicher in der Hand halten kann und ist mit rund 65 Gramm vergleichsweise leicht. Unterhalb des Displays befindet sich die Tastatur. Die Belegung ist der auf anderen Apple-Geräten nachempfunden. Die Tasten sind zwar klein, haben aber einen guten Druckpunkt, sodass man nach kurzer Eingewöhnung gut darauf schreiben kann.
Clicks-Tastatur ausprobiert
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Was fehlt, sind eigene Tasten für deutsche Sonderzeichen wie zum Beispiel Umlaute. Das ist verständlich, denn ansonsten wären die einzelnen Tasten zu klein geworden oder sie hätten so eng nebeneinander gelegen, dass das Schreiben schwierig geworden wäre. Wer auf der Touch-Tastatur von Apple die Variante ohne Umlaute gewählt hat, wird die größeren Druckflächen ebenfalls zu schätzen wissen.
iPhone-Anschlüsse und -Bedienelemente nutzbar
Alle Bedienelemente des iPhones sind trotz Clicks-Tastatur verfügbar. Der Lightning- oder USB-C-Anschluss wurde "verlängert", sodass er sich wie gewohnt an der Unterseite befindet. Ein/Aus-Schalter, Lautstärkeregler und Stumm-Schalter oder Action-Taste (je nach iPhone-Modell) lassen sich trotz Tastatur-Case bedienen. Das Case kann auch einfach vom iPhone gelöst und wieder angesteckt werden. Nach dem Anstecken ist die physische Tastatur sofort einsatzbereit.
Die QWERTY-Versionen der Tastatur-Hülle kosten - je nach Modell - 139 bzw. 159 US-Dollar. Preise für die QWERTZ- und AZERTY-Varianten hat der Hersteller noch nicht genannt. Auch Vorbestellungen für die Angebote mit deutschem und französischem Tastatur-Layout nimmt der Hersteller noch nicht entgegen. Prototypen waren aber bereits am Clicks-Stand während des Showstoppers-Events auf dem MWC zu sehen.
Das Unihertz Titan Pocket ist eines von nur noch wenigen Smartphones, die eine echte Tastatur haben. Wir haben dieses Gerät einem Hands-On-Test unterzogen.