Mobile Briefmarke: Das Handyporto der Deutschen Post
Die Deutsche Post führte im Jahr 2008 mit dem Handyporto eine weitere Möglichkeit der Frankierung von Briefen ein. Mit diesem Service konnte der Kauf von Briefmarken für den Versand von Standardbriefen und Postkarten per Handy oder Smartphone beglichen werden. Weitere Versandarten wie Päckchen oder Pakete wurden vom Handyporto nicht abgedeckt. Die Bestellung und der Empfang erfolgten per SMS. Die anfallenden Portokosten wurden über den Mobilfunkanbieter abgerechnet. Beim Marktstart war das Handyporto zunächst nur in Kooperation mit den Netzbetreibern Telekom und Vodafone verfügbar. Später konnte der Dienst auch im Netz von Telefónica genutzt werden.
Handyporto der Deutschen Post
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: Deutsche Post
Mobile Briefmarke und neue Post-&-DHL-App
Die App "Post & DHL" hat zusammen mit der mobilen Briefmarke das bislang angebotene Handyporto-Verfahren ersetzt. Streng genommen nahm die Post nur eine Umbenennung der "alten" App "DHL Paket" vor und stellte zudem die App "Post mobil" zum 31. Dezember 2020 ein. In der aktuellen App können Kunden das gewünschte Porto buchen und erhalten - wie auch schon beim Handyporto - einen Code, der aus "#Porto" und einer achtstelligen Zeichenfolge besteht. Auf dem Brief soll dann "#Porto" in der ersten und die Zeichenfolge in der zweiten Zeilen stehen. Erworbene Mobile Briefmarken verlieren mit Ablauf des dritten auf den Kauf folgenden Jahres ihre Gültigkeit.
Produkt | Kosten |
Postkarte | 0,70 |
Standardbrief | 0,85 |
Kompaktbrief | 1,00 |
Großbrief | 1,60 |
Stand: Mai 2024, Preise in Euro |
Neben der mobilen Briefmarke bietet die App, die für Android und iOS kostenlos verfügbar ist, noch weitere Dienste wie Portoberatung, Standortsuche, Sendungsverfolgung, Umleitung von Paketen und die Bedienung von Packstationen.
So funktionierte die Frankierung mit dem Handyporto
Für die Frankierung mit dem Handyporto musste eine SMS mit dem Inhalt "Brief" oder "Postkarte", je nachdem ob ein Standardbrief oder eine Postkarte versendet werden sollte, an die Service-Nummer der Deutschen Post 22122 gesendet werden. Als Antwort erhielt der Nutzer ebenfalls eine SMS mit einem zwölf-stelligen Zifferncode. Dieser Code wurde per Hand auf das Briefmarkenfeld der Postsendung (3-zeilig, je vier Ziffern) geschrieben.
Die Kosten: 40 Cent Aufschlag auf den Preis von Briefmarken
Die Kosten für das alte Handyporto waren um einiges höher als bei klassisch frankierten Sendungen. Die Deutsche Post berechnete für das Handyporto einen Aufschlag von 40 Cent auf den herkömmlichen Briefmarkenpreis. Zusätzlich fielen Kosten für den Versand der Bestell-SMS an. Diese entsprachen den Kosten einer Standard-SMS in ein deutsches Mobilfunknetz im jeweiligen genutzten Mobilfunkvertrag. Der Gesamtpreis für die Frankierung per SMS umfasste somit beinahe den doppelten Betrag, der für den Kauf einer normalen Briefmarke anfallen würde.
Als eine Erweiterung der Frankierung per Handy stellte die Deutsche Post eine eigene Smartphone-App für die mobilen Betriebssysteme iOS und Android bereit. Neben dem Handyporto bot die App eine Suche für Filialen und Briefkästen sowie Postleitzahlen. Zudem konnte über den Portokalkulator die Versandgebühren ermittelt werden oder die Sendungsverfolgung für Briefe und Pakete genutzt werden.
Meldungen zur mobilen Briefmarke
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19.12.22Deutsche PostHandyporto: Gericht verbietet Gültigkeit von nur 14 TagenDas ehemalige Handyporto der Post heißt jetzt "Mobile Briefmarke" und kommt nicht mehr per SMS, sondern in einer App. Eine Beschränkung der Gültigkeit wurde der Post aber nun per Gericht verboten. zur Meldung
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