Vorsicht: Handy-Nutzung im Flugzeug kann teuer werden
Handy im Flugzeug kann zur Kostenfalle werden
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Für so manch einen Vielflieger ist es eine mehr als lästige Angelegenheit. Vor jedem Abheben müssen Handys in den Flugmodus geschaltet werden. Doch immer öfter wird die freundliche Ermahnung des Bordpersonals einfach ignoriert. Schließlich sind moderne Flugzeuge gut abgeschirmt, die Funksignale der Smartphones können bei der Bordelektronik keinen Schaden mehr anrichten.
Doch diese Ignoranz kann teuer werden. So berichtete die Irish Times von einem Passagier, der in die USA geflogen war, und ein paar Wochen später eine Rechnung von über 300 US-Dollar von seinem amerikanischen Provider AT&T ausgestellt bekam. Die Rechnung bezog sich auf die Nutzung seines Telefons an Bord des Flugzeugs. Nur hatte der Passagier sein Mobiltelefon während des ganzen Fluges nicht angerührt. Des Rätsels Lösung: Es lag über den Wolken angeschaltet in der Gepäckablage. Dort hatte es sich unbemerkt mit dem Bordnetz des Flugzeugs verbunden.
Hohe Rechnung - selbst schuld?
Beschwerden halfen wenig. AT&T sagte dazu, dass sich das Bordnetz automatisch mit Geräten verbinden kann, die nicht im Flugmodus sind. Und dann könnten eben auch Gebühren anfallen. Auch die zuständige Fluggesellschaft Aer Lingus kommentierte ein bisschen schadenfroh, dass Passagiere, die ihre Smartphones nicht in den Flugmodus schalten, eben mit hohen Rechnungen zu rechnen haben. Man sei nicht verantwortlich, wenn Passagiere klare Anweisungen ignorieren.
Handy im Flugzeug kann zur Kostenfalle werden
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Handys können sich selbständig einbuchen
Wer in ein Flugzeug mit einem solchen Bordnetz steigt, muss also damit rechnen, dass sein Handy versucht, sich damit zu verbinden. Das kann auch schon am Startflughafen am Boden beziehungsweise auf dem Rollfeld passieren, wie der Fall eines Teenagers zeigte, der in der Zeit zwischen Einsteigen und Abheben 3000 Euro im wahrsten Sinne des Wortes verspielte. Der Grund ist eigentlich einfach: Kann sich das Smartphone nicht mit dem Heimatnetz verbinden, dann versucht es via Roaming ein anderes Netz zu finden. In Zeiten von Roam-like-at-Home haben zumindest innereuropäisch viele Smartphone-Nutzer die Roaming-Sperre aufgehoben, das Handy bucht sich dann in das teure Bordnetz ein. 100 Kilobyte Datenvolumen können hier schon mal 3,30 Euro kosten. Das summiert sich schnell, doch an Bord gibt es im Mobilfunknetz des Flugzeugs keine Kostenbeschränkung, auch nicht auf Europa-Flügen. Die Roaming-Verordnung der EU greift nämlich nur bei terrestrischen Verbindungen, die im Flugzeug hingegen ist eine Satelliten-Verbindung.
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Gut versteckte Tarife
Was das Ganze genau kostet, kann nur die Mobilfunkgesellschaft sagen, von der die eigene SIM-Karte stammt. Das ist leider bei vielen Anbietern gar nicht so einfach in Erfahrung zu bringen. Die Tarife für die Nutzung von Inflight-Services werden eher gut versteckt. Oft finden sich gar nicht auf der regulären Preisliste, sondern in einem separaten PDF-Dokument, auf dem manchmal auch noch die Preise für das Roaming auf Fähren und Kreuzfahrtschiffen aufgeführt sind. Festzuhalten bleibt: Selbst wenn Flugzeug oder Schiff innerhalb der EU unterwegs sind, handelt es sich nicht um EU-Roaming, sondern es fallen immer Zusatzkosten an.
Im Zweifelsfall sollte man das Suchen aufgeben und das Service-Center bemühen. Dort sollte es schnell die richtige Auskunft geben. Noch einfacher: Wer Ärger aus dem Weg gehen will, deaktiviert einfach vor Betreten des Flugzeugs das Datenroaming oder wechselt gleich in den Flugmodus. Um zu vermeiden, dass gewisse Dienste oder Apps das Datenroaming wieder einschalten und eine teure Rechnung produzieren, kann auch vor Betreten des Flugzeugs die SIM-Karte aus dem Gerät genommen werden, weil eventuell Apps sich die Berechtigung nehmen, einfach Datenroaming und mobile Daten einzuschalten und zu verwenden.
Theoretisch kann man über solche Satelliten-Verbindungen auch telefonieren. Allerdings ist das bei fast keiner Fluggesellschaft erlaubt. Die Lufthansa verbietet explizit auch das Skypen. Der Grund ist: Die Passagiere, zumindest in Deutschland, fühlen sich gestört. Eine Umfrage von Nielsen im Auftrag von Turkish Airlines ergab, dass 64 Prozent der deutschen Flugreisenden Telefonate im Flugzeug ablehnen. Einer der wenigen Anbieter, der das Telefonieren über den Wolken anbietet, ist Swiss, und das auch nur an Bord der Boeing 777-300ER oder Airbus A330 und A340. Die Minute kostet hier aber 5,50 Euro. Damit dürfte sich die Zahl der potenziellen Kunden in Grenzen halten.
Instabile Verbindungen
Eigentlich sollte man meinen, dass etwas, das man teuer bezahlt, auch qualitativ hochwertig ist. Doch das ist leider nicht immer so. Die Satelliten-Verbindungen als Backbone des Mobilfunknetzes an Bord sind oft labil, der Datenstrom tröpfelt.
Abhilfe soll das European Aviation Network (EAN) bringen, eine neue Technologie, die Satellitentechnologie und LTE zusammenbringt und so günstigere und stabilere Verbindung garantieren soll. Erste Linien, die auf die Technik setzen, sind British Airways, die spanischen Linien Vuelling und Iberia und die irische Aer Lingus wollen schon bald folgen.
WLAN-Nutzung ist günstiger
Die Alternative sind WLAN-Verbindungen, wie sie viele Fluggesellschaften in verschiedenen Varianten anbieten. Die Pakete sind oft sehr viel günstiger, weil die Airlines ihre Großhandelspreise einfach weiter geben. Gängig sind alle Arten von Abrechnung: Nach Zeit, Datenvolumen oder auch pauschal und bisweilen auch nach Geschwindigkeit. Wer in Erwägung zieht, beim nächsten Flug das Internet nutzen zu wollen, sollte sich also unbedingt vorher erkundigen, welche Optionen es gibt, und vor allem was sie kosten. Das Angebot hängt dabei nicht nur von der Gesellschaft ab, sondern auch von der gebuchten Strecke und vom eingesetzten Flugzeugtyp.
Welche Airlines Internet per WLAN zu welchem Preis anbieten, sehen Sie auf unserer Übersichtsseite zu WLAN im Flugzeug.
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