Samsung Galaxy S24 Ultra: Das KI-Flaggschiff im Test
Da ist es nun: Das Galaxy S24 Ultra, Samsungs teuerstes Flaggschiff der S-Serie. Gemeinsam mit Galaxy S24 und Galaxy S24+ vorgestellt, bekommt das Modell die meiste Aufmerksamkeit, versprochen werden schließlich Top-Features in ihrer höchsten Ausprägung: Neuester Snapdragon-Prozessor, Titan-Rahmen, 200-Megapixel-Kamera, riesiges AMOLED mit 120 Hz und intelligente KI-Funktionen. Das klingt alles ganz hervorragend. Doch ob das Samsung Galaxy S24 Ultra dennoch oder gerade deshalb eine Kaufempfehlung bekommt, lesen Sie im nachfolgenden Testbericht. Hinweis: An relevanten Stellen werden wir das Galaxy S24 Ultra mit dem Vorgänger Galaxy S23 Ultra vergleichen.
Display und Design
Das Display ist 6,8 Zoll groß
Bild: teltarif.de
Knackscharf und schön anzusehen - so lässt sich das Display des Galaxy S24 Ultra am besten beschreiben. Und obendrein noch richtig groß: 6,8 Zoll beträgt die Abmessung. Damit bekommen Nutzer richtig viel Platz für alles, was sie sich vorstellen können. Schmeicheln möchte das 120-HZ-AMOLED des Galaxy S24 Ultra daher mit seinen Fähigkeiten bezüglich Multitasking, stundenlangem Lesen, Social Media, Surfen und Mobile Gaming. Für die Verwendung des im Gehäuse versteckten S Pen ist das große Display ideal.
Auf den ersten Blick mag sich im Vergleich mit dem Panel des Samsung Galaxy S23 Ultra nicht viel geändert haben. Schaut man allerdings etwas genauer hin, stellt man fest: Die Seiten des Displays beim Neuankömmling sind nicht
mehr gebogen, sondern flach gehalten. Das soll die Nutzung des S Pens verbessern.
Bei der Displayhelligkeit schnitt das Panel des Galaxy S24 Ultra (717 cd/m²) etwas schlechter ab als das des Galaxy S23 Ultra (797 cd/m²).
Im Gesamtergebnis dürfte sich das im Alltag aber nicht signifikant bemerkbar machen.
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Ein weiterer Unterschied zum Vorgänger ist das verwendete Material für die Produktion des Gehäuses.
Das Galaxy S24 Ultra hat einen Titanrahmen bekommen. Anders als bei den iPhone-15-Pro-Modellen,
die aufgrund der Verwendung von Titan deutlich leichter als die Vorgänger geworden sind,
hat das beim Galaxy S24 Ultra mit 232 Gramm statt 233 Gramm (Galaxy S23 Ultra) gerade einmal 1 Gramm Unterschied bewirkt.
Mit seinem Gewicht ist das Galaxy S24 Ultra zwar nicht gerade leicht, der Hersteller hat aber eine sehr gute Balance bewahrt,
weil sich das Gewicht auf die Größe des Handhelds gut verteilt. Kopflastig ist das Galaxy S24 Ultra nicht. Für unseren Geschmack liegt es
aber etwas rutschig in der Hand.
So schön elegant flach das Galaxy S24 Ultra auch aussieht:
Liegt es auf einem Tisch, wackelt es aufgrund der Ausstülpungen der Kameralinsen bei Bedienung unangenehm
hin und her. Das darf aber nicht zwangsweise negativ bewertet werden, schließlich benötigt die Kamera
Platz, gerade auch, weil das System des Galaxy S24 Ultra vergleichsweise üppig bestückt ist. Dafür
hat es der südkoreanische Hersteller noch ganz gut hinbekommen. Wer sich damit aber gar nicht anfreunden kann,
muss zu einem mit den Kameralinsen abschließenden Case greifen.
Das Galaxy S24 Ultra ist top verarbeitet
Bild: teltarif.de
Performance
Das Galaxy S24 Ultra ist das einzige Modell der aktuellen Serie mit einem Snapdragon-Chip von Qualcomm, Galaxy S24 und Galaxy S24+ haben einen hauseigenen Exynos vom Typ "2400" an Bord. Der Snapdragon 8 Gen 3 ist der aktuellste Chip des Herstellers und verspricht natürlich wieder Leistungsstärke für alle möglichen denkbaren Anwendungen. Im Galaxy S24 Ultra nennt sich der Chip wieder "Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy", der Chip kommt entsprechend in einer für das Galaxy-Smartphone exklusiven Variante, die andere Android-Smartphones mit dem eigentlich gleichen Chip nicht haben. Im Galaxy S24 Ultra wurde wie schon im vergangenen Jahr beim Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy in der S23-Serie die Taktrate nach oben geschraubt. Was man letztlich davon in der Nutzung merkt, sei mal dahingestellt.
Die Ergebnisse in von uns durchgeführten Benchmark-Tests zeichnen jedenfalls ein klares Bild: Das Galaxy S24 Ultra ist eine richtige Performance-Maschine. Im AnTuTu-Benchmark erreichte das Modell einen Gesamtwert von 1.668.671 Punkten. Das ist deutlich höher, als beim Galaxy S23 Ultra im vergangenen Jahr ermittelt wurden (1.174.533). In den einzelnen AnTuTu-Disziplinen wie CPU und GPU schnitt das Galaxy S24 Ultra deutlich höher ab - was auch für die Single- und Multicore-Werte im von uns durchgeführten Geekbench-Test gilt (Galaxy S24 Ultra: Single: 2241, Multi: 7006/ Galaxy S23 Ultra: Single: 1557, Multi: 4928).
Im CPU-Bereich von AnTuTu ist das iPhone 15 Pro mit dem A17-Pro-Prozessor vorn,
in allen anderen Teilbereichen schlägt das Galaxy S24 Ultra das iPhone, weshalb der Androide
auch einen höheren Gesamtwert bekommt. Im von uns durchgeführten Geekbench-Test schneidet
im Vergleich aber das iPhone besser ab.
Edler Rahmen aus Titan
Bild: teltarif.de
Akku
Der Akku des Samsung Galaxy S24 Ultra ist 5000 mAh groß. Hier hat sich im Vergleich mit dem Vorgänger nichts geändert. Samsung gehört wie auch Apple und Google zu den Herstellern, die sich offenbar nur schwer darauf einlassen können, hohe Ladegeschwindigkeiten für die verbauten Smartphone-Akkus umzusetzen. Einigen chinesischen Herstellern wie Xiaomi können sie diesbezüglich nicht das Wasser reichen. Selbst im Mittelklasse-Modell Poco X6 Pro wird 67W kabelgebundenes Laden angeboten.
Der Stromspeicher des Samsung Galaxy S24 Ultra kann mit maximal 45W wieder aufgeladen werden, kabelloses Laden ist mit 15W möglich. In unserem Testverfahren hielt der Akku 8 Stunden und 52 Minuten durch. 11:51 Stunden waren es im Testverfahren beim Galaxy S23 Ultra, was deutlich besser ist.
Samsung hatte während der Testphase ein Software-Update nachgeliefert. Nach der Installation wiederholten wir den
Akkutest zweimal. In einem Fall hielt der Stromspeicher rund 9 Stunden und 2 Minuten durch, in einem weiteren Fall rund
9 Stunden und 14 Minuten. Überraschend besser sind die Laufzeiten im Vergleich mit dem ersten Test (8 Stunden und 52 Minuten)
damit nicht geworden.
Die Funktionstasten
Bild: teltarif.de
Telefonie und 5G
Die Telefoniequalitäten des Galaxy S24 Ultra sind auf einem hohen Niveau. Ein Test-Telefonat lieferte eine klare Übertragung der Stimme, was auch für die Verwendung des Lautsprechers über die Freisprecheinrichtung gilt. Standardmäßig werden VoLTE und Wi-Fi-Calling unterstützt.
Der Kartenslot bietet zwei Steckplätze für physische SIM-Karten. Eine externe Speicherkarte kann
entsprechend nicht verwendet werden. Darüber hinaus gibt es eine eSIM, die mehrere eSIM-Profile
speichern kann. Die neuen Dual-SIM-Features der Galaxy-S24-Serie lesen Sie in einem separaten Test.
S-Pen-Schaft, Lautsprecher, USB-C-Buchse, SIM-Kartenslot (v.l.)
Bild: teltarif.de
Lautsprecher-Test
Im unteren Gehäuserahmen ist der Lautsprecher verbaut. Statt eines Gitters wie beim Galaxy S23 Ultra gibt es beim Galaxy S24 Ultra einen Schlitz. In einem kurzen Sound-Test über YouTube zeigte sich, dass das System einen klaren Klang mit ordentlicher Bassleistung produziert. Dazu trägt auch das große Gehäuse bei.
Konnektivität
Das Galaxy S24 Ultra bietet dem Nutzer aktuelle Technik wie Wi-Fi 7, 5G-Mobilfunk, NFC,
USB-C (USB 3.2), Bluetooth 5.3 und eSIM. Mit Samsung DeX bietet der Hersteller
eine Möglichkeit, das Smartphone kabellos mit einem kompatiblen externen Bildschirm zu verbinden
und die Benutzeroberfläche so anzupassen, dass ein Desktop-ähnliches Erlebnis entsteht, beispielsweise
für komfortableres Surfen mit Maus und Tastatur oder für Office-Programme.
Herausgezogener SIM-Kartenslot
Bild: teltarif.de
Software und KI-Features
Update-Politik
Samsung hat im Zuge der Galaxy-S24-Einführung das Update-Versprechen für diese Modelle erweitert.
Bis zu sieben Jahre lang sollen die Geräte versorgt werden. Das betrifft nicht nur regelmäßige
Sicherheitsupdates, sondern auch Versionsupdates. Bis zu fünf Jahre Sicherheitsupdates und
bis zu vier Versionsupdates wurden bislang für ausgewählte Modelle, darunter die Mittelklasse, versprochen.
Das dürfte vermutlich auch so bleiben, was je nach Modell immer noch eine gute Quote darstellt.
Android 14 mit OneUI 6.1
Bild: teltarif.de
Mit dem neuen Update-Versprechen für die Galaxy-S24-Serie zieht Samsung mit Google gleich.
Der Suchmaschinenkonzern kommunizierte nämlich im Zuge der Einführung der Pixel-8-Serie,
ebenfalls bis zu sieben Jahre Software-Updates liefern zu wollen.
Grundsätzlich spricht diese Form der Nachhaltigkeit für Samsung. Nach einigen Jahren der Nutzung eines Galaxy S24 Ultra dürften
jedoch Komponenten wie der Akku in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Mag ein Austausch des Stromspeichers
noch zu verkraften sein (die Möglichkeit dazu wird während der Lebenszeit des Geräts vermutlich von der EU vorgeschrieben sein),
bleibt abzuwarten, wie das Smartphone nach so vielen Jahren mit den neuesten Software-Versionen
umgeht. Es bleibt auch fraglich, wie lange die immer neuesten Features auch für ältere Gerätschaften bereitgestellt werden.
Smartphone mit aus dem Gehäuse gezogenen S Pen
Bild: teltarif.de
Galaxy AI im ersten Test
"Galaxy AI" heißt Samsungs neue KI-Integration, die die Smartphone-Nutzung revolutionieren soll. Bislang gibt es verschiedene Features, mit denen der Nutzer das "Leben kreativ, produktiv und unkompliziert gestalten" können soll. Wir haben im Rahmen des Testberichts verschiedene Features von Galaxy AI ausprobiert. Zur Nutzung der Funktionen wird ein Samsung-Account benötigt, den Nutzer kostenlos einrichten können. Dieser ist beispielsweise auch nötig, wenn der Samsung-Service "Find my Mobile" (Mein Gerät finden) aktiviert werden soll.
Im Einstellungsmenü "Anzeige" und "Navigationsleiste" gibt es die Option Circle to Search als Teil der neuen
KI-Features von Samsung. Dabei handelt es sich um eine neue Suchfunktion, die bei einem langen Klick auf die Home-Taste
oder den Navigationspfeil ausgelöst wird. Wie das funktioniert, sehen Sie auf den nachfolgend eingebundenen Screenshots.
Zum Testzeitpunkt war auf der Startseite von teltarif.de die Unboxing-Bilderstrecke zum Samsung Galaxy S24 Ultra
zu sehen. Bei einem langen Klick auf den Homebutton wird die Bildschirmanzeige eingefroren und verändert ihre Farbe.
Galaxy AI: Circle to Search
Screenshot: teltarif.de
Der S Pen ist ideal, um auf dem Display präzise Eingaben zu machen, die mit dem Finger schwieriger sind.
Mit dem S Pen lässt sich nun ein Kreis um das gewünschte Objekt ziehen, nach dem gesucht werden muss, in diesem Fall die Box
des Galaxy S24 Ultra. Anschließend werden darunter im besten Fall passende Suchergebnisse angezeigt. Dasselbe haben wir
auch mit einem Symbolbild durchgeführt, auf dem eine männliche Person eine rote Kappe trägt. Diese haben wir eingekreist. Anschließende
Suchergebnisse verwiesen oftmals auf Online-Shops, die rote Kappen im Angebot haben.
KI kommt auch als Foto-Assistent vor. Damit sollen sich beispielsweise Objekte auf einem Bild nachträglich verschieben lassen.
Mit Galaxy AI lassen sich per Knopfdruck Bilder nachträglich optimieren. Solche KI-Funktionen gab es allerdings auch vorher schon.
Wir haben das testweise mit Mondaufnahmen gemacht. Das Ergebnis sehen Sie auf der nächsten Seite im Kameratest.
Der Eingabestift (S Pen)
Bild: teltarif.de
Notizen-Assistent und Live-Übersetzung
Galaxy AI bietet für den Notizen-Assistent ebenfalls seine Kompetenz an. Dazu zählt die automatische Textformatierung, die richtige Schreibweise, das Zusammenfassen von Text und die Umwandlung von Handschrift in Text. Letzteres haben wir kurz via S Pen auf dem Display getestet. Man sollte sich bemühen, leserlich zu schreiben. Im Beispiel wurde der handschriftliche Text nicht immer korrekt formatiert.
Eine spannende KI-Funktion wurde für Telefonate entwickelt. Öffnen Sie zunächst die Telefon-App und klicken anschließend
oben rechts auf das Drei-Punkte-Menü, um zu den Anrufeinstellungen zu gelangen. Zu den Assistenzfunktionen
gehört Text-Anruf. Diese Funktion ermöglicht es, Anrufe entgegen zu nehmen,
ohne zu sprechen. Ein Sprachassistent fragt den Anrufer nach dem Grund des Anrufs. Die Antworten des Anrufers
tauchen dann in einem Text-Chat auf. Darauf folgende Antworten können laut Feature-Beschreibung eingegeben werden
und sie werden dem Anrufer vorgelesen.
Test der Live-Übersetzung: Englisch-Deutsch
Screenshot: teltarif.de
Das KI-Feature kann aber auch während eines normalen Telefongesprächs über die Assistenzfunktionen aktiviert werden,
sofern diese zuvor in den Einstellungen der Telefon-App aktiviert worden ist.
Zunächst haben wir das "Text-Anruf"-Feature ausprobiert. Wir haben eine kurze Frage nach der Befindlichkeit
des Gegenübers eingestellt. Diese wurde unserem Gegenüber auch korrekt vorgelesen.
Anschließend haben wir während des laufenden Telefonats zum KI-Feature Live-Übersetzung gewechselt. Dazu haben wir die Sprache des Gegenübers auf Deutsch eingestellt, die andere auf Englisch. Nach der Aktivierung des Features wird das Gegenüber darüber informiert: "Hallo, ich verwende einen Sprachassistenten, um das von dir Gesagte in Text umzuwandeln und dir zu antworten. Wenn du fortfahren möchtest, bleibe bitte dran." Eine kurze Frage in Form der Befindlichkeit des Gegenübers wurde korrekt vom Englischen ins Deutsche für das Gegenüber übersetzt, so auch andersrum. Man sollte aber darauf achten, der KI auch genügend Zeit zu geben und nicht in einem zu schnellen Tempo zu sprechen. Unser erster Test zeigte auch, dass es für die Funktionsweise förderlich ist, kurze und präzise Fragen oder Aussagen zu formulieren.
Die Galaxy-AI-Features sollen aber nicht nur auf der Galaxy-S24-Serie eine Heimat finden, sondern
auch auf weiteren Geräten mit Android 14/OneUI 6.1 landen.
Das Knöpfchen ist der Kopf des S Pens
Bild: teltarif.de
Kamera und Fazit
Die Hauptkamera im Labor-Test
Das Setup des Galaxy S24 Ultra brüstet sich als Quadrupel. Wie beim Vorgänger gibt es beim Samsung Galaxy S24 Ultra
eine Hauptkamera mit 200-Megapixel-Auflösung (Weitwinkel, Blende: f/1.7). Daneben wird die Linsen-Ansammlung
von zwei Telekameras mit 10 Megapixel (Blende: f/2.4) und 50 Megapixel (Blende: f/3.4) und einer Ultraweitwinkel-Einheit
mit 12 Megapixel (Blende: f/2.2) komplettiert.
Die Quad-Kamera des Galaxy S24 Ultra
Bild: teltarif.de
Zunächst haben wir die Hauptkamera unter unseren Laborbedingungen ausprobiert.
Bei guten Lichtverhältnissen ist das Ergebnis exzellent. Bei schlechten Lichtverhältnissen gehen zwar merklich Details
bei der Blume verloren. Das Ergebnis kann sich aber insgesamt aufgrund des geringen Rauschverhaltens und der sehr gut erkennbaren
Farben sehen lassen. Der in der Kamera-App manuell einstellbare Nachtmodus optimiert die Aufnahme
zu unserer Freude mit einer angemessen höheren Helligkeit, klareren Details und verschwindend geringem Bildrauschen.
Die Aufnahmen, die wir mit der Hauptkamera des Galaxy S24 Ultra unter unseren Laborbedingungen gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Hauptkamera: Labor-Aufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
Die Hauptkamera im Außen-Test
Die Kamera des Galaxy S24 Ultra erweist sich insgesamt als sehr flexibel. Bis zu fünffach optischer Zoom, bis zu 10-facher Hybrid-Zoom und bis zu 100-facher Digitalzoom sind möglich. Daneben gibt es Einstellungsmöglichkeiten mit 50-Megapixel- und 200-Megapixel-Auflösung. Verschiedene Modi haben wir auch außerhalb des Testlabors ausprobiert. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen waren die Lichtverhältnisse gut, was sich auch in der Qualität der Aufnahmen (Standard und Weitwinkel) hinsichtlich natürlicher Farbdarstellung und Detailreichtum widerspiegelt. Um die Unterschiede sichtbar zu machen, haben wir im jeweiligen Modus das gleiche Motiv gewählt und anschließend am Computer einen Bildausschnitt gewählt und diesen vergrößert.
Beim Vergleich der Megapixel-Aufnahmen zeigt sich, dass große Zahlen nicht alles sind. Im Vergleich zur Standard-Aufnahme
halten 200 Megapixel zwar, was sie versprechen, weil sie mehr Details herauskitzeln und das Ergebnis
insgesamt zum Vorteil nachschärfen. Jedoch zeigt sich auch, dass die 50-Megapixel-Aufnahme im Vergleich zur 200-Megapixel-Aufnahme
in unserer Testumgebung nicht schlechter abschneidet.
Megapixel-Vergleich: Standard vs. 50 MP vs. 200 MP
Bild: teltarif.de
Die Aufnahmen in den verschiedenen Einstellungsmodi 12 MP, 50 MP und 200 MP haben wir an der zugefrorenen Krummen Lanke
im Berliner Südwesten wiederholt. Bei den folgenden Collagen sehen Sie, wie wichtig optimale Lichtbedingungen
für hochauflösende Sensoren sind. Mitunter sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Megapixel-Modi
nicht herausragend (Megapixel-Vergleich Aufnahme (3)).
Etwas deutlicher sind die Unterschiede aber in der Megapixel-Vergleich Aufnahme (2) zu sehen.
Hier sorgen 50 Megapixel und 200 Megapixel im Vergleich mit der 12-Megapixel-Aufnahmen
für eine schärfere Darstellung der entfernten Eisläufer. Die Unterschiede gerade zwischen diesen beiden Aufnahmen fallen aber gering aus.
Megapixel-Vergleich (2) (12 MP, 50 MP und 200 MP)
Bild: teltarif.de
Megapixel-Vergleich (3) (12 MP, 50 MP und 200 MP)
Bild: teltarif.de
Die Zoom-Aufnahmen (3x bis 30x) zeigen erstklassige Ergebnisse mit geringem Rauschen, vielen Details und natürlichen Farben.
Die Aufnahme mit 100-facher Vergrößerung ist stark verrauscht, Details lassen sich aber dennoch erkennen.
Der Anwendungsfall für eine solche Einstellung hängt wohl von den Vorlieben der Nutzer ab, beispielsweise
um mit bloßem Auge nicht erkennbare Objekte in der Ferne näher heranzuholen, nicht aber, um mit der Aufnahme
eine Leinwand zu bedrucken.
Mond- und Nachtaufnahmen
Thema bei Samsungs Ultra-Smartphone sind auch Mondaufnahmen. Nachfolgend haben wir den Himmelskörper mit der Kamera des Samsung Galaxy S24 Ultra eingefangen. Dazu haben wir die Kamera auf 100-fache Vergrößerung eingestellt. Damit das gewünschte Objekt fokussiert werden kann, erscheint ab der 20-fachen Zoomstufe in der rechten Display-Ecke ein Suchfenster. Dies erleichtert die Ausrichtung der Kamera. In den hohen Vergrößerungsbereichen ist dennoch eine vergleichsweise ruhige Hand vonnöten. Samsung löst das aber gut, in dem sich der Fokus der Kamera bei unweigerlicher Bewegung im Freihand-Modus Raster-artig ausrichtet. Wer mit hohem Zoom entspannter fotografieren möchte, dem empfehlen wir, ein Stativ zu verwenden.
Die Mondaufnahmen haben aber auch im Freihand-Modus nur wenige Versuche in Anspruch genommen. Die Ergebnisse
können sich durchaus sehen lassen. Bei den unten eingebundenen Aufnahmen "Mond (1)" und "Mond (2)" handelt
es sich um dasselbe Ursprungs-Foto. Das hellere Bild ist die durch Galaxy AI optimierte Version. Die Einstellung
kann direkt nach der Aufnahme per Klick auf das i-Symbol mit den Sternen und anschließend auf
den Überarbeiten-Button vorgenommen werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, schließlich darf nicht
übersehen werden, dass die Aufnahme Produkt einer Smartphone-Kamera ist. Samsung musste sich in der Vergangenheit
im Hinblick auf Mondaufnahmen mit der Kamera des Galaxy S23 Ultra aber Kritik gefallen lassen.
Der Vorwurf: Die Mondaufnahmen seien gefälscht.
Mond-Aufnahme (1): Unbearbeitet
Bild: teltarif.de
Mond-Aufnahme (2): Bearbeitet mit Galaxy AI
Bild: teltarif.de
Neben den Labor-Aufnahmen im Nachtmodus haben wir in der gleichen Einstellung auch Aufnahmen
außerhalb des Labors gemacht. Die Ergebnisse sehen Sie beim Klick auf die Links zu "Nachtaufnahme (1) bis (5)".
Für die "Nachtaufnahme (1)" haben wir das Nachtmodus-Symbol (erkennbar am Mond-Symbol,
das bei schlechten Lichtverhältnissen automatisch auf dem Display erscheint) deaktiviert.
Die Aufnahme "Nachtaufnahme (2)" mit deaktiviertem Nachtmodus ist deutlich heller und bietet mehr Details,
weshalb die Einstellung auch hält, was sie verspricht. So hell wie die Szenerie abgebildet wird,
war es für das menschliche Auge aber nicht zu sehen. Die dunklere Aufnahme ist daher auch die realistischere, wenn
auch die "schlechtere". Halten wir fest: Um bei schlechten Lichtverhältnissen möglichst
viel sichtbar zu machen und schwarze Bereiche, die sich schnell zu einem Brei vereinen, zu reduzieren,
ist die Verwendung des Nachtmodus ideal. Bei den Nachtaufnahmen (3), (4) und (5) handelt es sich um Zoom-Aufnahmen.
Insbesondere die Nachtaufnahme (5) ist zwar stark verrauscht, dennoch ist es beeindruckend, dass es die Kamera des Galaxy S24 Ultra
überhaupt noch schafft, Strukturen in diesem Ausmaß abzubilden. Aufgrund der geringeren Vergrößerung ist dies aber bei den
Aufnahmen (3) und (4) besser.
Die Aufnahmen, die wir mit der Hauptkamera des Galaxy S24 Ultra außerhalb des Testlabors gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Hauptkamera: Außen-Aufnahmen
- Standard-Modus (12 MP)
- 50 Megapixel
- 200 Megapixel
- Megapixel-Vergleich
- Standard-Modus (12 MP) (2)
- 50 Megapixel (2)
- 200 Megapixel (2)
- Megapixel-Vergleich (2)
- Standard-Modus (12 MP) (3)
- 50 Megapixel (3)
- 200 Megapixel (3)
- Megapixel-Vergleich (3)
- Weitwinkel-Modus
- 3x Zoom
- 5x Zoom
- 10x Zoom
- 30x Zoom
- 100x Zoom
- Mond (1)
- Mond (2)
- Nachtaufnahme (1)
- Nachtaufnahme (2)
- Nachtaufnahme (3)
- Nachtaufnahme (4)
- Nachtaufnahme (5)
Die Selfie im Labor-Test
Die Selfiekamera ist standardmäßig im kleinen Punch Hole im Display untergebracht. Bei der Selfiekamera
des Galaxy S24 Ultra handelt es sich um eine Linse, die mit 12 Megapixel (Blende: f/2.2) auflöst.
Unter unseren Laborbedingungen macht die Selfiekamera sowohl bei guten als auch schlechten Lichtverhältnissen
gute Aufnahmen.
Loch für die Selfiekamera
Bild: teltarif.de
Auch für die Selfiekamera gibt es einen Nachtmodus. Hier gibt es aber noch Defizite.
Das Ergebnis bei schlechtem Licht ohne zusätzliche Software-Einmischung gefällt uns daher besser.
Die Aufnahmen, die wir mit der Selfiekamera des Galaxy S24 Ultra unter Laborbedingungen gemacht haben, können Sie sich nachfolgend anschauen.
Selfiekamera: Labor-Aufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus
Kamera-Vergleich: Galaxy S24 Ultra vs. Galaxy S23 Ultra
Wir haben die Aufnahmen des Galaxy S24 Ultra mit denen, die wir im vergangenen Jahr beim Test des Galaxy S23 Ultra gemacht haben, verglichen. Dabei ist insbesondere der Vergleich der Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen interessant. Ohne den Nachtmodus unter Laborbedingungen sind die Ergebnisse sehr ähnlich. Mit Nachtmodus erreicht die Kamera des Galaxy S24 Ultra durch mehr Helligkeit und weniger beschattete Farb-Quadrate ein besseres Ergebnis.
Die Leistung der Kameras von Galaxy S24 Ultra und Galaxy S23 Ultra in den Zoombereichen sowie in den verschiedenen Megapixel-Modi (50 Megapixel und 200 Megapixel) sind ähnlich zu bewerten.
Fazit
Herausragendes Display, exzellente Verarbeitung, hochwertiges Titangehäuse, eine flexible Kamera, "brachiale" Leistung - um es mal in Boulevard-Sprache auszudrücken -, all das bietet das Samsung Galaxy S24 Ultra. Mit weniger gibt sich der Hersteller mit seinem größten Aushängeschild der wichtigsten Smartphone-Serie auch nicht zufrieden. Und das sollten die Käufer auch nicht tun, hier erwartet man das Beste vom Besten.
Interessant sind die neuen KI-Features alias Galaxy AI rund um die Live-Übersetzung von Anrufen und KI-Features bei der Bildbearbeitung. Das funktionierte im Test auch ganz gut. Ob das allerdings unbedingt ein Kaufanreiz für das Samsung Galaxy S24 Ultra ist, muss jeder selbst entscheiden. Vorzüglich ist allerdings Samsungs erweiterte Update-Politik: Bis zu sieben Jahre Sicherheits- und Android-OS-Updates sollen für das Galaxy S24 Ultra bereitgestellt werden.
Gesamtwertung von teltarif.de
Samsung Galaxy S24 Ultra
- Sehr gute Kamera
- Exzellente Performance
- Schönes, großes Display
- 7 Jahre Software-Updates
- Interner Speicher nicht erweiterbar
- Etwas rutschige Rückseite
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden
Einzelwertung Samsung Galaxy S24 Ultra
-
Gehäuse / Verarbeitung
10/10
- Material 10/10
- Haptik 9/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
10/10
- Touchscreen 10/10
- Helligkeit 10/10
- Pixeldichte 9/10
- Blickwinkelstabilität 10/10
- Farbechtheit (DeltaE) 9/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
10/10
- Benchmark Geekbench Single 8/10
- Benchmark Geekbench Multi 10/10
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu 10/10
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 7/10
-
Internet
10/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 5G 10/10
- Empfangsqualität 10/10
- Dual-SIM 8/10
-
Telefonie
10/10
- Sprachqualität 10/10
- Lautstärke 10/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 10/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 10/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 8/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Gesichtserkennung 6/10
-
Speicher
5/10
- Größe 6/10
- SD-Slot vorhanden 0/10
-
Akku
8/10
- Laufzeit (Benchmark) 7/10
- Induktion 10/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
9/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 10/10
- Bildqualität dunkel 8/10
- Bildstabilisator 10/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 8/10
- Kameraanzahl 10/10
- Video 9/10
- Handling 8/10
- Bonus 1
- 7 Jahre Software-Updates